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Der Riesenbärenklau, beeindruckende Herkulesstaude

von Sven Krämer
12. Juli 2019

„Schöne und Biest“ zugleich – wer einmal einer Herkulesstaude gegenüberstand, wird vermutlich ihre imposante Schönheit bewundert haben. Gleichzeitig ruft ihr Pflanzensaft bei Kontakt mit der Haut in Verbindung mit Sonnenlicht sehr schwere Hautreizungen hervor, aus diesem Grund ist respektvoller Abstand geboten!

Ein Neophyt

Erst seit ca. 1900 wächst der ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) bei uns in Mitteleuropa; einst als schöne Gartenpflanze eingeführt, wird er zu einem nicht unerheblichen Problem für die heimische Flora, Fauna sowie für Mensch und Haustier. Die idealen Bedingungen unseres Klimas, welche die Herkulesstaude hier vorfindet, ermöglichen ihr eine rasante Ausbreitung, was eine Verdrängung heimischer Pflanzen zur Folge hat. Besonders beeindruckende Exemplare können eine Höhe von bis zu 4 Metern erreichen, die unzähligen weißen Blüten werden gerne von Honigbienen aufgesucht.

Obwohl der Riesenbärenklau eine enorme Problempflanze darstellt, ist er für Imker attraktiv, denn die zu den Doldengewächsen zählende Pflanze kann pro Exemplar sage und schreibe 80.000 Einzelblüten ausbilden und bietet Bienen somit eine reichhaltige Möglichkeit zum Sammeln von Honig.

Genauso großzügig ist die Pflanze auch in der Produktion ihrer Samen, in der Zeit Juni/Juli bringt sie im Durchschnitt ca. 20.000 Samen hervor – was eine rasante Ausbreitung zur Folge hat, wenn man nicht eingreift.

Problematischer Pflanzensaft

Einen zweifelhaften „Award“ hat die Herkulesstaude im Jahr 2008 erhalten, als sie zur „Giftpflanze des Jahres“ ausgerufen wurde. Die Gefahr, die von dieser schönen Pflanze ausgeht, ist ihr gefährlicher Pflanzensaft, er enthält phototoxische Substanzen. In Kombination mit Sonneneinstrahlung auf der Haut führt die Flüssigkeit zu starken Verbrennungen, welche sehr schmerzhaft sind und auch nach späterem Abheilen der Haut „als Erinnerung“ bleiben, in Form einer dauerhaften Pigmentveränderung.

Vorsicht bei Kindern

Der Kontakt mit dem Riesenbärenklau kann zu einer äußerst schmerzhaften Erfahrung werden. Wenn Sie mit Ihren Kindern oder Ihrem Hund in der Natur spazieren gehen, sollten Sie auf jeden Fall aufmerksam sein. Die Natur ist schön, aber sie spaßt nicht; häufige Verletzungen bei Kindern sind verbrannte Hände, Arme und Beine. Bei Hunden sind es verbrannte Nasen und Pfoten. Zu finden ist die Herkulesstaude oft am Waldrand oder auf Lichtungen sowie an Ufern von Gewässern. Manchmal steht sie auch in beeindruckender Größe am Wegesrand!

Sollten Sie jemals in Kontakt mit dem Pflanzensaft kommen, so vermeiden Sie umgehend die Einstrahlung von Sonnenlicht auf der betroffenen Hautstelle und waschen Sie diese gründlich mit lauwarmem Wasser und Seife ab.  Vermeiden Sie auch Sonnenlicht für die nächsten Tage und tragen Sie entsprechende Kleidung, um die Hautstellen bedeckt zu halten.

Bei Entdeckung umgehend handeln

Bemerken Sie einen kaukasischen Riesenbärenklau in Ihrem Garten oder Ihrer Grünanlage, sollten Sie ihn umgehend entfernen lassen, bevor die Pflanze aussät! Möchten Sie sich seiner Entfernung selbst annehmen, müssen Sie Hände und alle freien Hautpartien wie Gesicht, Hals, Arme etc. mit wasserdichter Kleidung schützen. Schützen Sie auch Ihre Augen und Atemwege! Die Pflanze muss erst abgeschlagen werden; anschließend müssen Sie in jedem Fall die Wurzel entfernen, ansonsten wächst sie weiter und bildet sogenannte Notblüten aus. Der Riesenbärenklau ist sehr hartnäckig, auch nach seiner Entfernung sollte in wöchentlichen Zeitabständen kontrolliert werden, ob es evtl. nicht doch zu einer unerwünschten Aussaat gekommen ist. Haben Sie eine oder mehrere Herkulesstauden bei sich im Garten entdeckt, so wenden Sie sich gerne jederzeit an Ihr gardenKeeper-Team, wir verfügen über Fachkenntnis und entsprechende Expertise, um Ihren Garten für Sie gesund und sauber zu halten.

Genießen Sie den Sommer und haben Sie eine schöne Zeit!

Herzlichst, Ihr gardenKeeper-Team

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